Raphael – Uno Más, otro Más

Raphael. Wer hätte das gedacht? Der Divo aus Linares, Spaniens Antwort auf Jaques Brel. Das Lied Uno Más, otro Más ist Teil eines seltsamen künstlerischen Experiments, das unter dem Namen Jesus bekannt wurde. Mit Kompositionen von Brel, Facundo Cabral, Palito Ortega, Chabuca Granda und sogar Ricardo Ceratto ist das Arrangement eindeutig eine Zäsur, die für einen Moment mit der Banalität des romantischen Liedes bricht. Manchmal klingt das ein wenig albern aber das Album ist sich nicht zu schade für große Themen. Es ist Raphaels Protestalbum: pazifistisch, mystisch und revolutionär. Das Album, oder zumindest dieses Lied, ist allem Spot erhaben. Es zeigt uns Raphael von seiner besten Seite, seine Stimme jubelnd und betroffen zugleich – eine Steilvorlage für andere spanische Liedermacher wie Javier Corcovado oder Enrique Bunbury. Zugleich ist das Lied ein Beweis dafür, dass die turbulenten 1970er Jahre an niemandem spurlos vorbeigegangen sind, einschließlich Raphael.

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